Die Gemäldesammlung der Burgerbibliothek Bern ermöglicht einen Einblick in bernisches und schweizerisches Kunstschaffen. Die Gemälde zeigen Stillleben, Intérieurs und Landschaften. Eine grosse Sammlung gemalter Porträts bildet den Schwerpunkt des Bestands.
300 Porträts, 16.—18. Jahrhundert
Die Stadt Bern verfügt über eine reiche Porträttradition. Mit der Porträtmalerei seit dem 17. Jahrhundert wird das anteilmässig bedeutendste Arbeitsfeld von Berner Künstlern dokumentiert. Das Bedürfnis nach Selbstdarstellung – zunächst des Patriziats, später auch des städtischen Bürgertums – lockte Künstler aus der übrigen Schweiz und dem Ausland nach Bern, wo sie eine blühende Auftragslage vorfanden.
Die Porträtsammlung umfasst Gemälde bernischer Schultheissen, Ärzte, Theologen, Bibliothekare und anderer bekannter Persönlichkeiten sowie das berühmte Gruppenbild der Bibliothekskommission von Johannes Dünz (1645—1736). Hier nicht mitgezählte und teilweise unerschlossene Porträts in unterschiedlichen Techniken befinden sich in der Grafischen Sammlung, im Fotoarchiv und in Privatarchiven.
Für die Benutzung von Sammlung und Dokumentation ist eine Voranmeldung erforderlich.
Porträtdokumentation
10’000 Nachweise
Ein beträchtlicher Teil der Berner Porträtproduktion befindet sich in Privatbesitz. Um die Gemälde einem breiten Publikum bekannt zu machen und sie der Forschung zur Verfügung zu stellen, begann die Burgerbibliothek Bern 1962 mit der fotografischen Dokumentation von Berner Porträts in Privatbesitz, in öffentlichen Institutionen und im Kunsthandel. Die Porträtdokumentation umfasst 10’000 Werke und wächst stetig weiter. Dokumentiert werden nicht nur Porträtgemälde, sondern auch Zeichnungen, Miniaturen, Büsten, Druckgrafik und historische Fotografien, sofern die dargestellten Personen eindeutig identifiziert wurden. Die einzigartige Dokumentation ist im Online-Archivkatalog recherchierbar und bietet eine wichtige Quelle für die Forschung zu Personen- und Familiengeschichte, für kunst- und kulturhistorische und weitere Fragestellungen.