Im Rahmen einer zweijährigen Projektstelle (2021-2022) werden zwei bedeutende Familienarchive erschlossen, die bis weit ins Mittelalter zurückreichen. Zunächst wird der Bestand der Familie von Mülinen bearbeitet. Das Rittergeschlecht stammte ursprünglich aus dem Aargau und stand als Ministerialen im Dienst Habsburgs. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde erstmals ein Angehöriger der Familie in das Bernische Burgerrecht aufgenommen. Aus der grossen Sammeltätigkeit der Familie erwuchsen die bereits erschlossene historische Bibliothek und der Handschriftenbestand (Mss.Mül.). Komplementär dazu wird nun auch das ca. 29 Laufmeter umfassende Familienarchiv (FA von Mülinen) erschlossen. Der Bestand enthält neben den Unterlagen zur Familienkiste, genealogischem Material, Korrespondenz und Papieren zu verschiedenen Familienmitgliedern auch eine umfangreiche Siegel- und Urkundensammlung.
Im Anschluss werden mit dem Archiv der Familie von Tavel die Unterlagen eines ursprünglich waadtländischen Ministerialengeschlechts in savoyischem Dienst erschlossen. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts erwarben Mitglieder der verschiedenen Stammlinien das Berner Burgerrecht. Der Bestand (FA von Tavel) umfasst etwa 13 Laufmeter und deckt ebenfalls die ganze Bandbreite an für Familienarchive charakteristischen Unterlagen ab.